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Aktuelles | Dezember 2024
Erste "Benannte Stelle" für Maschinenverordnung
TÜV Süd ist als weltweit erste Benannte Stelle auf der europäischen NANDO-Website für die neue Maschinenverordnung anerkannt und gelistet.
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September 2024
Sie sind Betreiber und wollen einen neuen Aufzug kaufen oder Ihr altes Schätzchen modernisieren lassen. Bei der Auftragsvergabe haben Sie die Wahl zwischen einem Konzern oder einem mittelständischen Unternehmen.
Beides ist möglich, aber nehmen wir mal an, Sie entscheiden sich bewusst für den regionalen Betrieb. Aber nicht jedes Unternehmen, das wie ein Mittelständler wirkt, ist auch tatsächlich eines.
Kennen Sie den Aufzugsverbund Deutschland? Oder haben Sie schon einmal von Firmen wie M.S. Liftfabrik, Tepper Aufzüge, Deutsche Aufzugstechnik (DAT) oder Haushahn gehört? Wenn Sie dahinter klassische mittelständische Aufzugsbauer vermutet, liegen Sie falsch. Denn diese Unternehmen gehören in Wahrheit den BIG 4: Kone, Otis, Schindler und TK Elevator.
Sie sind eine Art "Sammelbecken". Wer das LIFTjournal regelmäßig liest, weiß, dass viele mittelständische Aufzugsfirmen von den Konzernen aufgekauft wurden. Das war schon immer so, aber in letzter Zeit hat sich diese Entwicklung aus verschiedenen Gründen verstärkt. Das LIFTjournal hat in der Ausgabe 2/24 ausführlich darüber berichtet.
Außerdem gibt es Unternehmen, die weiterhin unter ihrem alten Namen firmieren, aber trotzdem zu einem der Konzerne gehören – zum Beispiel Aufzugstechnik Rhein-Ruhr, Dordel Aufzüge oder Berchtenbreiter.
Das möchte ich gar nicht bewerten, ich will nur, dass Sie einen Mittelständler finden, wenn Sie einen Mittelständler suchen. Das ist tatsächlich auch gar nicht so schwer. Suchen Sie den Namen des Unternehmens auf der Website des LIFTjournals (es hat über viele Käufe berichtet) oder gehen Sie zum Beispiel auf die Internetseite von North Data, einer Online-Plattform zur Recherche von Unternehmensinformationen.
Eine andere Möglichkeit: Wenden Sie sich an Aufzugsverbände wie den VFA-Interlift oder die Vereinigung mittelständischer Aufzugsunternehmen (VmA). Sie haben nur Mittelständler als Mitglieder und ihre Mitgliederverzeichnisse sind öffentlich.
Ich bin übrigens ein Fan des Mittelstandes – das gebe ich gerne zu. Natürlich haben auch Konzerne ihre Vorteile – sie stehen für sehr viele Innovationen und Megaprojekte, die ein Mittelständler gar nicht stemmen kann. Doch wenn es um kleine oder mittlere Bauprojekte und Aufzugsanlagen geht, kann der Mittelstand punkten: Seine Entscheidungswege sind kürzer und der Kontakt persönlicher. Außerdem müssen diese Firmen noch mehr auf ihren Ruf achten: Würde dieser in ihrer Region ruiniert, bekämen sie ernsthafte Probleme.
Der Mittelstand ist zwar oft – gerade im Neubau – zunächst teurer, doch über den gesamten Lebenszyklus meist preiswerter. Wieso? Die Kostenstruktur ist im Mittelstand günstiger und er macht keine Mischkalkulationen – also zum Beispiel eine neue Anlage besonders preiswert zu verkaufen und den Gewinn dann bei der Instandhaltung zu generieren. Außerdem verwendet der Mittelstand offene Systeme und frei wählbare Komponenten. Die Konzerne haben meist einen Baukasten, aus dem sich auch ihre Töchter bedienen.
Aber letztlich müssen Sie entscheiden, was Ihnen wichtiger ist: Geld heute oder Geld morgen? Wenn Sie bei einer Neuanlage einen Konzernaufzug wählen, sparen Sie vermutlich heute. Dabei muss Ihnen aber bewusst sein, dass Sie längerfristig oft dazuzahlen und sich bei manchen Reparaturen oder Änderungen an den Konzern binden.
Wenn Sie dagegen den Mittelstand wählen, zahlen Sie vielleicht bei der Neuanlage etwas mehr, behalten aber Ihre Unabhängigkeit bei der Wahl des Wartungsunternehmens und werden jederzeit Ersatzteile zu marktgerechten Preisen erhalten und die Anlage lässt sich zudem jederzeit adaptieren. Das ist offensichtlich nicht nur meine Meinung: Auch in den Ausschreibungen der Ingenieurbüros findet man meist die Anforderung freier Systeme.
Ihr Bernd Betreiber
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