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Notruf: Meine wichtigsten Tipps für Betreiber

Betreiber

Ich weise Sie nicht mehr darauf hin, dass auch Ihre Aufzugsanlage ein Zweiwege-Kommunikationssystem haben muss – versprochen! Stattdessen erfahren Sie von mir, was Sie in Sachen Notruf noch nicht wissen – aber beachten sollten.

Zunächst müssen Sie sich überlegen, ob Sie die Auswahl des Notrufsystems und dessen Betrieb Ihrer Wartungsfirma überlassen – das ist natürlich bequem. Aber Sie binden sich damit ziemlich stark an dieses Unternehmen.

Wenn Sie dagegen Einbau und Betrieb mit einer spezialisierten Notruffirma selbst regeln, bedeutet das zwar am Anfang etwas mehr Arbeit, dafür können Sie aber jederzeit die Wartungsfirma wechseln – unabhängig vom Betrieb des Notrufs. Sie sind dann flexibler und die Kosten sind in der Regel niedriger. Das lohnt sich aber meistens nicht, wenn Sie nur wenige Aufzüge haben ...

Es gibt Firmen, die Ihnen das Gerät montieren und warten, Sie müssen dann noch eine Notrufzentrale auswählen. Manche bieten alles drei, wenn nicht: Denken Sie daran, dass nicht jede Notrufzentrale jedes Notrufgerät unterstützt!

Das richtige Gerät

Weiter geht es mit der Auswahl des Gerätes: Wer sich für ein Notrufgerät eines mittelständischen Unternehmens entscheidet, kann in der Regel mit jeder Notrufzentrale im deutschsprachigen Raum einen Vertrag abschließen. Bei der Auswahl der Geräte sollte man auch daran denken, dass es Menschen mit Einschränkungen gibt – nicht jeder kann gut sehen oder lesen (Kinder!) oder ist der deutschen Sprache mächtig. Auch dafür gibt es von einigen Notrufherstellern Lösungen – z. B. (anonymisierte) Videoübertragung. Aber natürlich gibt es keine eierlegende Wollmilchsau. Wählen Sie einfach die Lösung, die Ihren persönlichen Bedürfnissen am besten entspricht.

Nun müssen Sie sich noch für einen Übertragungsstandard entscheiden: 2G/3G/4G oder 5G? Überlegen Sie gut: Wenn Sie ein Gerät kaufen, das nur 2G oder 3G kann, werden Sie wahrscheinlich bald ein Problem haben, weil diese Netze in naher Zukunft abgeschaltet werden.

Und da Sie nicht in ein paar Jahren schon wieder ein neues Gerät kaufen wollen, ist es sinnvoll, wenn das Mobilfunkmodul modular ist und bei Bedarf ausgetauscht werden kann – das gibt Ihnen mehr Investitionssicherheit und ist nachhaltiger. Sie sollten auch nachfragen, ob ein Firmware-Update des Notrufgerätes möglich ist – dann sind Sie auch im Hinblick auf mögliche Änderungen im normativen Bereich auf der sicheren Seite.

Das richtige Netz

Niemand kann alles: Das gilt auch für die Wahl des richtigen Netzes – nicht jeder Provider hat an jedem Ort die gleiche Empfangsstärke. Alternativ gibt es SIM-Karten, die sich in das jeweils stärkste Netz einwählen. Das hat den Vorteil, dass Netzschwankungen keine Auswirkungen auf den laufenden Betrieb Ihres Notrufs haben.

Ein Notrufsystem können Sie kaufen oder häufig auch mieten. Wenn Sie es kaufen, gehört es Ihnen und die Kosten sind niedriger. Wenn Sie es mieten, müssen Sie in der Regel nichts für den Kauf und die Installation bezahlen, außerdem sind alle Reparaturen und Inspektionen oft mit den Mietkosten abgegolten. Allerdings sind die monatlichen Raten auf lange Sicht höher als die Anschaffungskosten. Kleiner Tipp für Vermieter: Wenn Sie den Notruf als Dienstleistung kaufen, können Sie die Kosten auf Ihre Mieter umlegen.

Sie brauchen einen Befreier

Und nun passiert es: Der Notruf wird ausgelöst und die Notrufzentrale meldet sich bei den eingeschlossenen Aufzugsnutzern. Deren Mitarbeiter fahren aber nicht zu Ihrem Aufzug und befreien die armen Menschen – dazu brauchen Sie einen Befreier. Der kann von der Wartungsfirma kommen, aber die schicken natürlich nicht ihre eigenen Leute mitten in der Nacht zu Ihrem Aufzug, sondern beauftragen fast immer Sicherheitsunternehmen damit.

Einen solchen Vertrag können Sie auch selbst abschließen. Dann informiert die Notrufzentrale die von Ihnen beauftragte Sicherheitsfirma und Sie können den ein oder anderen Euro sparen.

Zum Schluss noch ein einfacher Hinweis: Der beste Notruf nützt nichts, wenn niemand in das Gebäude kommt und weiß, wo der Aufzug ist. Sie müssen den Schlüssel irgendwo deponieren, wo er auf jeden Fall gefunden wird – z. B. bei der Sicherheitsfirma, beim Büdchen/Kiosk/Späti gegenüber oder im guten alten Schlüsseldepot. Hauptsache, er wird schnell und einfach gefunden! Und bitte nicht vergessen, der Notrufzentrale auch den Standort des Aufzugs mitzuteilen 😉.

Ihr Bernd Betreiber


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