Lufthansa setzt auf barrierefreien Notruf

Die Lufthansa modernisiert ihre Aufzüge mit dem barrierefreien Notrufsystem von Telegärtner Elektronik. Diese Zwei-Sinne-Notruflösung ist nach deren Angaben "weltweit einzigartig". Es wird zunächst am Flughafen Frankfurt eingesetzt.

Um Aufzüge barrierefrei zu machen und Menschen mit Hör- oder Sprachproblemen die Angst vor dem Aufzug zu nehmen, hat das Crailsheimer Unternehmen eine neuartige Lösung auf den Markt gebracht, die nach Angaben des Notruf-Herstellers einfach und kostengünstig in jedem Aufzug installiert werden kann. Mit dem neuen VNS (Visueller Notruf Smartphone) wird das eigene Smartphone zum Notruftelefon.

Die Lufthansa hat in einem ersten Schritt 60 VNS für ihre Gebäude am Frankfurter Flughafen bestellt. Die Installationsarbeiten wurden erfolgreich abgeschlossen, sodass das System nun einsatzbereit ist. "Die Lufthansa ermöglicht mit dieser Lösung allen Fluggästen und Mitarbeitern, Aufzüge barriere- und sorgenfrei nutzen zu können", betont Adrian Gollasch, Vertriebsleiter bei Telegärtner Elektronik. Influencerin testet VNS: Die Deaf Performerin Cindy Klink hat das bei der Lufthansa neu installierte Visuelle Notrufsystem (VNS) am Flughafen Frankfurt getestet. Mehr dazu erfahren Sie im Online-Artikel "Kampagne mit Influencerin Cindy Klink".

Funktioniert ohne App und Cloud

Die Lösung benötigt kein Mobilfunknetz, keine App und keine Cloud und ist daher für jedes Smartphone geeignet. Da Mobiltelefone im Aufzug in der Regel keine Verbindung zur Außenwelt herstellen können, nutzt VNS einen anderen Weg.

Foto: © Telegärtner Elektronik

Nach Auslösung des Notrufs kann die eingeschlossene Person ihr Smartphone über einen QR-Code mit dem Funknetz des Systems verbinden. Auf dem Smartphone erscheint dann eine Benutzeroberfläche. Fragen der Notrufzentrale wie "Brauchen Sie Hilfe?" oder "Brauchen Sie einen Krankenwagen?" können so einfach mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden.

Bauliche Veränderungen wie ein zusätzliches Display im Aufzug sind laut Telegärtner-Elektronik nicht notwendig: Das ermöglicht eine einfache und kostengünstige Installation – auch in bestehenden Aufzügen. Monatliche Kosten oder Gebühren fallen nicht an. Für den Einsatz aufseiten der Notrufzentrale ist keine spezielle Hard- oder Software erforderlich.

Mehrsprachige Lösung

VNS unterstützt derzeit 29 Sprachen. Somit eigne sich die Lösung unter anderem für öffentliche Einrichtungen oder auch Hotels, Kongresszentren, Messen und Bahnhöfe, erklärt Adrian Gollasch. Die Mehrsprachigkeit sei ein weiterer wichtiger Faktor für die Entscheidung der Fluggesellschaft gewesen.

"Schließlich sind am Flughafen in Frankfurt viele internationale Kunden und Mitarbeiter der Lufthansa, die jetzt im Bedarfsfall in ihrer Muttersprache kommunizieren können." Das Personal in der jeweiligen Notrufzentrale erhält automatisch eine Übersetzung ins Deutsche.

Weitere Infos & Erklärvideos: tge-gruppe.de/vns