Schindler hat die erste Standardlösung für Aufzugschächte aus Holz entwickelt.

Schindler hat die erste Standardlösung für Aufzugschächte aus Holz entwickelt. (Foto: © Schindler)

Hoch hinaus mit Holz

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Holz erfreut sich als Baustoff immer größerer Beliebtheit. Jetzt hat Schindler die erste Standardlösung für Aufzugschächte aus dem nachwachsenden Rohstoff entwickelt.

 

Vielen gilt Holz als der Baustoff der Stunde. Bereits heute liegt der Marktanteil bei Wohnneubauten in Deutschland bei rund 20 Prozent – Tendenz steigend. Es ist ökologisch, bindet Kohlenstoffdioxid und schafft nicht nur schöne Räume, sondern auch ein gutes Raumklima. Allein wegen des Klimawandels gewinnt der Holzbau damit zunehmend an Bedeutung. Hinzu kommt: Weil sich selbst große Holzelemente im Werk leicht vorfertigen lassen, sind Holzgebäude wesentlich schneller errichtet als Mauer- oder Stahlgebäude.

Für Aufzugsbauer stellen Holzhäuser allerdings eine neue Herausforderung dar: Aufzüge benötigen normalerweise einen Beton-, Mauerwerks- oder Stahlschacht. Holz ist hier bislang nicht üblich. Für einzelne Projekte haben Schindler-Teams in der Vergangenheit zwar immer wieder individuelle Sonderlösungen zur Befestigung der Aufzugskomponenten in einem Holzschacht konzipiert. Allerdings fehlte bislang eine Standardlösung, die für die unterschiedlichen Modelle wie den Schindler 3000 eingesetzt werden kann.

Im vergangenen Jahr zertifiziert

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Jetzt sollten in Berlin im Rahmen der Schulbauoffensive 24 Schulen mit dreigeschossigen Ergänzungsbauten in Holz-Modul-Bauweise entstehen und mit Aufzügen barrierefrei ausgestattet werden.

Dafür stellte Schindler ein sechsköpfiges Team mit Vertretern aus dem Vertrieb, dem Innendienst, der Montage, dem Trainingscenter sowie dem Modernisierungs- und Designzentrum zusammen, berichtet Christian Thomas, im Raum Berlin Leiter des Vertriebs für Groß- und Spezialprojekte bei Schindler Deutschland.

Das Ergebnis ist ein Montagesystem für Aufzüge, das auf einer Standardbefestigung aus dem Holzbau basiert. Nach entsprechenden Tests im Trainingscenter in Berlin, die dessen Eignung für dynamische Lasten belegt, wurde das System im vergangenen Jahr zertifiziert.

Individuelleres Material

Unter Berücksichtigung der Festigkeitsklassen unterschiedlicher Hölzer ist es für nahezu alle Holzsorten geeignet, die im Bau verwendet werden. "Das Material ist natürlich individueller als klassische Beton- oder Stahlschächte. Deswegen haben wir ein Tool entwickelt, um schnelle Entscheidungen hinsichtlich der optimalen Lösung zu treffen", erläutert Christian Thomas.

Das neue System kam nach Auftragserteilung erstmals im Sommer 2021 in einer Grundschule in Berlin-Lichtenberg zum Einsatz: "Bei der Montage und der Abnahme zeigten sich keine Probleme, und die Zusammenarbeit mit dem ausführenden Bauunternehmen Kaufmann Bausysteme sowie dem Bauherrn der Schule, dem Berliner Senat, funktionierte sehr gut", sagt der verantwortliche Vertriebsmitarbeiter Jan Rohdenburg. Für neun weitere Schulen ist Schindler bereits beauftragt, die restlichen 14 sollen bis Ende 2024 folgen.

Auch jenseits der öffentlichen Bauvorhaben sind bereits Projekte in Planung, bei denen die neue Standardlösung zum Einsatz kommen soll. Darunter ist beispielsweise ein Wohnhochhaus in Hybridholzbauweise. "Denn auch mit Schacht-Materialien jenseits von Beton und Stahl kann es wirklich hoch hinaus gehen", so Schindler.


Weitere Informationen: schindler.de

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