Foto: © Riedl Aufzüge
Aktuelles | November 2024
Riedl Aufzüge übernimmt Aufzugsunternehmen
Riedl Aufzugbau übernimmt zum Jahreswechsel ein über 100 Jahre altes Aufzugsunternehmen aus dem Großraum München.
Die Corona-Krise hat viele Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt – auch in der Aufzugbranche. (Foto: © Andrei Fedco/123RF.com)
Mai 2020
2020 benötigen schätzungsweise 40 Prozent aller Aufzüge nachträglich ein Aufzugnotrufsystem. Auf diesen Ansturm hatte sich GS electronic/GS Gruppe eingestellt. Doch dann kam die Corona-Krise…
Das Unternehmen hatte noch Glück, da Aufzugnotruf- sowie Hausnotrufsysteme werden am Firmensitz in Rheine produziert werden. Zugute kam der GS Gruppe außerdem, dass sie vorausschauend vorproduziert und die Lagerkapazität erhöht hatte. Außerdem wurden weitere Mitarbeiter eingestellt, die Fertigungskapazitäten erhöht und die dreifache Bestellmenge an Bauteilen ausgelöst.
Als Schnittstelle zwischen Gesundheitsamt, Betriebsangehörigen und Geschäftsführung wird ein Pandemiebeauftragter benannt. Er führt einen wöchentlichen Gesundheitsfragebogen für die Belegschaft ein, der über die Lage informiert.
Werden zwei der vier enthaltenen Fragen bejaht, müssen die Angestellten nach Hause und das Gesundheitsamt wird informiert. Reisen in stark betroffene Gebiete, Kontakt mit positiv auf Covid-19-Getesteten und der eigene Gesundheitszustand werden abgefragt.
Über das Firmen-Intranet wird dieser Fragebogen zum Ausfüllen angeboten und Foren zum virtuellen Austausch geschaffen. Daneben werden Hygienerichtlinien sowie Infos zum Virus ausgedruckt und an den schwarzen Brettern ausgehängt. Hygienemittel werden vermehrt bereitgestellt, nachgeordert und Reinigungspläne mit Fokus auf häufige Kontaktflächen überarbeitet. Sämtliche Außendiensttätigkeiten werden nun eingestellt, Treffen mit Gästen, bereits gebuchte Schulungen und ein Firmenfest werden abgesagt.
Die Situation verschärft sich. Arbeitsplätze werden weiter entzerrt, um die gegenseitige Ansteckungsgefahr zu verringern. Für den Sommer geplante Bauvorhaben werden vorgezogen und im Eiltempo fertiggestellt. Die Bautrupps schaffen dadurch weitere Arbeitsplätze, um die Mitarbeiter auf nunmehr fünf Standorte verteilen zu können. Gemeinsame Pausen werden untersagt, um die Mitarbeiter der Notruf- und Serviceleitstelle zu schützen.
Alle Desk-Sharing-Arbeitsplätze werden fest zugewiesen. Wo es möglich ist, bekommen Abteilungen eigene Etagen, um einen unnötigen Kontakt zu vermeiden. Zum gleichen Zeitpunkt werden persönliche Treffen soweit wie möglich durch Telefonkonferenzen ersetzt. Die IT-Abteilung beschafft in großer Zahl Laptops, IP-Telefone sowie Headsets, um mobile Arbeitsplätze vorzubereiten.
Erste Mitarbeiter bleiben zuhause, die IT teilt sich sicherheitshalber auf. Da Kindergärten und Schulen geschlossen sind, wird die Kinderbetreuung durch Eltern die nächste Herausforderung.
Die Notruf-/Serviceleitstelle (NSL) wird zusätzlich abgeschottet. Kein NSL-fremder Mitarbeiter darf mehr den Bereich betreten. Küchen werden nicht mehr geteilt, die NSL-Mitarbeiter dürfen nur noch über einen gesondert zugewiesenen Bereich die Häuser betreten. Hygieneeinrichtungen und Toiletten werden nicht mehr länger mit anderen Abteilungen geteilt, diese werden in kürzeren Intervallen gereinigt.
Der Kontakt mit Betriebsarzt und Gesundheitsamt wird enger; Passierscheine für die Mitarbeiter der NSL als systemrelevante Berufsgruppe bei Ausgangssperren werden vorsorglich ausgehändigt.
Aufzugunternehmen suchen nach einer Lösung bei Quarantäne, die Anfrage ist plötzlich und überwältigend. Manches Partnerfirma befürchtet, dass es die Notrufverfolgung im Selbstmanagement nicht mehr schafft. Innerhalb weniger Tage erhöht sich so die Anzahl der von GS über Dritte gemanagten Personenbefreiungen aus Aufzügen um über 100 Prozent! Das deutschlandweit aufgebaute Netzwerk an Befreiern greift den Aufzugsunternehmen nun als Puffer unter die Arme.
Logistiker informieren, dass unsere Sendungen nur noch einmalig (ohne weitere Zustellversuche) zugestellt und dann kontaktlos überreicht werden.
Der Plan sieht vor, dass die Mitarbeiter bei Ausgangssperren in Heimarbeit weiterarbeiten können. Wichtige Arbeitsplätze wie NSL, Produktion und Versand werden weiter von der Firma aus geregelt. Kundenservice, Auftragsbearbeitung und Kundenmanagement sind ausgelagert. Die Bundesregierung führt am 22. März ein Kontaktverbot ein, die noch nicht ausgelagerten Arbeitsplätze werden großzügig umverteilt.
Britta & Dennis Schönweitz und Raphael Gorski
Weitere Informationen: gselectronic.com
vitakt.com
Zur GS-Gruppe gehört die Schwesterfirma Vitakt-Hausnotruf GmbH sowie die gemeinsam genutzten Notruf- und Serviceleitstellen der GS Euro Call Control Center GmbH.
GS-Gruppe
• 210 Mitarbeiter
• 350.000 bereits betreute Kunden
• 84.000 aktiv aufgeschaltete Notruf- & Alarmsysteme
• täglich zwischen 12.500 und 14.500 Meldungen / Alarme
• bundesweites Interventionsnetz über unsere Vertriebspartner
• 5.200 Vertriebspartner
• bundesweite Kooperationen mit diversen Sicherheitsdienstleistern
Kommentar schreiben