Aufzugnotruf anders betrachtet
Die Anforderungen an Aufzugnotruf-Systeme sind in einschlägigen Verordnungen, Richtlinien und Normen formuliert. Es gibt aber auch die Empfängerseite.
Eine bidirektionale Kommunikation besteht aus einem Sender und einem Empfänger. Ein Aufzugnotruf-System lässt sich vereinfacht als Sender definieren. Doch wie sieht es auf der Gegenseite aus?
Um dem Gesetzgeber gerecht zu werden, kann man Aufzugnotruf-Systeme auf eine externe 24/7-besetzte Leitstelle aufschalten. Von dort aus werden dann, zum Bespiel bei einem Personeneinschluss, die vereinbarten bzw. notwendigen Maßnahmen eingeleitet.
Es geht auch anders
Möchte ein Betreiber die Aufschaltungen seiner Notruf-Systeme selbst bearbeiten und verwalten, ist das möglich. In zahlreichen Branchen ist die Infrastruktur bereits gegeben. In der Industrie erbringen Messwarten, technische Leitstände oder Werkfeuerwehren "interne Dienstleistungen". Ebenso bestehen in Kliniken und anderen Einrichtungen durchaus Strukturen, um eine sogenannte Campus-Lösung umzusetzen. Das betrifft auch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS).
Telegärtner Elektronik als Entwicklungsunternehmen, Hersteller und Lieferant, bietet nicht nur die "Sender" in den verschiedensten Ausführungen (siehe Ausgabe 03/2020 des LIFTjournals), sondern zudem mit der NRZ 800 auch den passenden "Empfänger". Diese beiden Segmente bilden die Basis für einen Ansatz, der unabhängig vom Hersteller des Aufzuges ist.
Hardware mit Industrieelektronik
Die NRZ 800 bietet sämtliche Möglichkeiten, um Notruf-Systeme (inklusiv visuelle Variante HBN) aus dem Hause Telegärtner normkonform zu empfangen und zu verarbeiten. Die zentrale Steuerung der Kommunikation zwischen den Notrufsystemen in den Aufzügen und den Bedienerarbeitsplätzen in der Leitstelle (Clients) übernimmt ein im 19"-Gehäuse integrierter Industrie-PC.
Die NRZ 800 ist bidirektional konzipiert, sodass die Leitstelle aktiv Kontakt zu eingeschlossenen Personen in der Kabine aufnehmen kann. Die Notruf-Systeme können durch die Leitstellenmitarbeiter konfiguriert und programmiert werden.
Integration in bestehende Strukturen
Um vorhandene Infrastrukturen des Übertragungsweges vom Notruf-System in die Leitstelle zur NRZ 800 zu nutzen, biete die Campus-Lösung von Telegärtner vielseitige Varianten, betont das Unternehmen. Notrufe und Meldungen können sowohl über Telefon-Anlagen (analog oder VoIP) oder mittels Ethernet übertragen werden. Die zurzeit favorisierte Methodik, Aufschaltungen via GSM-Module zu realisieren, ist ebenfalls möglich.
Mit der NRZ 800 ist die entsprechende Bedienersoftware NTFZ verknüpft. Damit werden eingehende Notrufe und Meldungen entgegengenommen und verarbeitet. Außerdem wird die gesamte Durchführung einer Personenbefreiung lückenlos mit der manuellen Erstellung eines Interventionsprotokolls dokumentiert.
Jeder Notruf und sämtliche Meldungen werden automatisch mit Zeitstempeln versehen. Das Routinemanagement ist automatisiert. Fehlende Routinen werden dem Bediener angezeigt. Erfolgt die Meldungsbearbeitung in der Leitstelle mithilfe einer übergeordneten Software, die mehrere Gewerke zusammenfasst (Gefahrenmeldetechnik, etc.), lässt sich die NTFZ integrieren.
Leistungen bündeln
Mit einer passenden und individuellen Campus-Lösung von Telegärtner werden bereits bestehende Ressourcen genutzt, erklärt das Unternehmen. Prozessketten könnten ausgebaut und weitere interne Synergien erzielt werden.
Im Rahmen der Projektierung und Umsetzung würden gewünschte Anforderungen berücksichtigt, so Telegärtner: "Vorhandene technische Gegebenheiten sowie organisatorische Strukturen finden sich im Gesamtkonzept wieder."
Frank Spickeneder
Der Autor arbeitet im Vertrieb von Telegärtner Elektronik und ist zuständig für den Bereich Notruf.
Weitere Informationen: prolift-aufzugnotruf.de
Kommentar schreiben