Auf der interlift konnten sich die Besucher am baugleichen, voll funktionsfähigen Messemodell über den neuen Personenaufzug und den modularen Aufbau bestehend aus den drei Hauptkomponenten Antriebssystem, Führungsstruktur und Tragrahmen sowie optionale Gegengewichte informieren. (Foto: © Serapid)
Februar 2024
Die Firma Serapid geht neue Wege und hat auf der interlift 2023 ihren neuen Personenaufzug auf Basis der Schubkettentechnologie präsentiert.
Im Jahr 2020 äußerte die Network Rail Ltd. gegenüber Serapid einen Wunsch. Der Betreiber der verkehrsreichsten und größten Bahnhöfe Großbritanniens wollte einen sicheren und zuverlässigen Zugang für alle Fahrgäste zum Schienennetz. Serapid ist unter anderem Spezialist für Schwerlastaufzüge. Auf Grundlage des Kundenwunschs begann Serapid dann aber mit der Entwicklung einer neuen Lösung für einen Personenaufzug auf Basis seiner Schubkettentechnologie (Rigid Chain Technology, siehe Kasten unten).
Die Serapid-Lösung überzeugte den Betreiber. Neben einer Nutzlast von 1.250 kg und einer Geschwindigkeit von 0,63 m/s wurde eigens für Network Rail eine Variante im Notbetrieb bei Ausfall einer Komponente mit 450 kg Nutzlast und einer reduzierten Geschwindigkeit von 0,38 m/s definiert, die Bahnreisende zum Bahnsteig bringt.
Die Neuentwicklung ist Teil einer neuen Produktlinie von Aufzügen mit geringer Nutzlast aus dem Hause Serapid. Aufgrund der robusten Bauweise auf Basis der Schubkettentechnologie füge sie sich in die raue Umgebung an Bahnhöfen ein und halte den besonderen Anforderungen im öffentlichen Raum stand, erklärt Serapid. Wie alle Aufzugslösungen des französischen Unternehmens erfüllt auch der Personenaufzug die Standards der EN 81-Normenreihe.
Die Hubsäulen arretieren stufenlos. Sie sind ohne Nachfedern im Millimeterbereich positionierbar und ermöglichen eine präzise Positionierung unabhängig von wechselnder oder exzentrischer Lastverteilung. Ein mechanisches Eingreifen durch Arretierungsvorrichtungen, Nachnivellierung oder Ausgleichssysteme ist nicht erforderlich.
Die kompakte Bauweise der rein mechanischen Serapid-Antriebe erlaubt eine platzsparende Nachrüstung in bestehende Aufzugsschächte. Dadurch wird die Bausubstanz im Betrieb praktisch nicht beansprucht, erklärt das Unternehmen. Damit sei auch eine einfache Umrüstung bestehender Lösungen an den verschiedensten Bahnsteigen möglich.
Die Schubkette funktioniere zuverlässig, erfordere nur einen geringen Wartungsaufwand und reduziere damit Ausfallzeiten, betont das Unternehmen. Zusätzlich entstand auf Wunsch des Kunden am französischen Hauptsitz von Serapid ein umfangreicher Prüfstand, an dem die Neuentwicklung auf Herz und Nieren getestet werden kann.
Weitere Informationen: Schubkettentechnologie: Serapid ist seit 1972 in der vertikalen und horizontalen Lastenförderung aktiv. Die Fördersysteme arbeiten nach einem einfachen mechanischen Prinzip, das es ermöglicht, Lasten bis zu mehreren hundert Tonnen mit der Schubkettentechnologie (Rigid Chain Technology) zu bewegen.
Diese Technologie basiert auf Ketten, deren Glieder form- und kraftschlüssig ineinandergreifen und sich unter Vorwärtsdruck zu einem expandierenden starren Stock, der die Last schiebt oder nach oben drückt, zusammenschließen. Der passive Teil der Kette, also auch der Rücklauf, bleibt flexibel und lässt sich umlenken, aufrollen und platzsparend auf Bodenniveau speichern.
Seit 2019 hat sich die Serapid Gruppe durch ihre Geschäftseinheit Serapid Lift Systems auf den Aufzugsmarkt fokussiert und bietet eine komplette Palette an Aufzügen für Fahrzeuge, Container und Güter sowie individuelle Personen- und Spezialaufzüge an. Alle Aufzüge arbeiten mit der Schubkettentechnologie (Rigid Chain Technology).
serapid-liftsystems.com
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