(Foto: © New Lift)

Hydraulikaufzüge: Im Dauertest die Nase vorn

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Als New Lift das Comeback der Hydraulikaufzüge prognostizierte, wurde der Steuerungshersteller belächelt. Doch nun zeigt sich: Die Modernisierung einer bewährten Technik hat viele Vorteile.

Totgesagte leben länger. Seit 2007 hat sich die Zahl der verkauften LPs verzehnfacht. Ein ähnliches Comeback erlebt derzeit der Hydraulikaufzug. Die Schwachstellen waren bekannt. Intensive Forschung und Entwicklung resultierten in vielen Innovationen und Verbesserungen, wie der Umrüstung auf eine Frequenzregelung.

O.K. dank F&E

Um das vorhandene Hydraulikaggregat weiterhin nutzen zu können, entwickelten die Ingenieure von New Lift mit den Frequenzumrichter-Spezialisten von Ziehl-Abegg das Modernisierungspaket MOD-HY.

Dieses verhindert nicht nur den teuren Austausch des Antriebsaggregats, sondern macht auch Sensoren, Drehgeber und zusätzliche Schnittstellen am Ventilblock überflüssig. Daher bewegen sich die Kosten auf moderatem Niveau – die Investition amortisiert sich nach kurzer Zeit.

Das Kostenargument

Die beiden Aufzüge im Aurelius-Hof, einem hessischen Seniorenheim, machten Kummer. Durch den intensiven Liftbetrieb erhitzte sich das Öl. Die Ölkühler liefen rund um die Uhr, und die Abwärme wurde über offene Triebwerksraumtüren ins Gebäude abgeführt. Als 2015 die Modernisierung anstand, hatte die Lösung des Ölproblems daher Priorität. Zugleich wollte man Kosten und Dauer des Umbaus minimieren. Daher entschied man sich für das Paket MOD-HY.

HandwerkNach vier Jahren störungsfreiem Betrieb zeigten die Energiezähler, dass über 60 Prozent Strom eingespart wurde. Statt 32.000 kWh Energie wurden nur 12.997 kWh benötigt. Bei einem kWh-Preis von 28 Cent entspricht das einer Einsparung von über 5.000 Euro.

Die moderne Umrichtertechnik hat sich somit früh amortisiert. Auch ging durch den Erhalt des Aggregats der Umbau zügig über die Bühne; die Ausfallzeit war minimal. Der Wartungsaufwand ist dank der zuverlässigen, ausgereiften Hydrauliktechnik überschaubar.

Praxistext bestanden

Ein Seniorenheim stellt hohe Anforderungen an Komfort, Geruchs- und Lärmentwicklung. "Auch dabei setzt das Modernisierungspaket MOD-HY Maßstäbe", betont New Lift. Bei erhöhter Förderleistung (dank dem Wegfall der Schleichfahrt mit DCP04) verrichte es geräuscharm seine Dienste. Ohne Ölerwärmung entstehen auch keine Gerüche. Die Anhaltegenauigkeit – für ältere Menschen wichtig – sei vorbildlich.

Dieses Gesamtpaket aus Energieeffizienz, Fahrkomfort, Verlässlichkeit und schneller Amortisierung beschert dem Hydraulikaufzug sein Comeback. Die Nachfrage nach MOD-HY zieht an; berichtet das Unternehmen aus Kell am See: "Die Unkenrufe sind verstummt. Vom Ende der Schallplatte redet schließlich auch keiner mehr."

www.newlift.de


Das bringt das Modernisierungspaket MOD-HY:
- Deutlich geringer Energieverbrauch
- Weniger Lärm, keine Gerüche
- Mehr Fahrkomfort
- Höhere Förderleistung

So funktioniert’s:
Abb. 1 veranschaulicht die technischen Abläufe: Die Aufwärtsfahrt erfolgt nun frequenzgeregelt und schützlos mit ZAdyn4CA HY von Ziehl Abegg – und damit energiesparend. Die Abwärtsfahrt ist weiter elektromechanisch.

Die Steuerung FST-2XT hat ein eigens entwickeltes Pseudo-Closed-Loop-Verfahren mit DCP04 und Absolutwertgeber-Schachtkopierung. Die DCP04-Schnittstelle zwischen FST-2XT und ZAdyn4CA HY ermöglicht die Direkteinfahrt in die Haltestelle ohne Schleichwege, Stufenbildung und Bremswiderstand. So ist optimaler Fahrkomfort gewährleistet.

Auch die Ökobilanz stimmt. Beim Aufwärtsfahren wird nicht länger überschüssiges Öl über das Bypass-Ventil zurück in den Tank gepumpt. Die Hydraulikpumpe wird nur noch per Frequenz auf die Drehzahl für die geforderte Geschwindigkeit geregelt. Dies verhindert zudem eine Ölerwärmung.

Stromschluckende Ölkühlsysteme werden überflüssig. Bei Beschleunigung und Verzögerung wird nur noch die Hälfte an Pumpenstrom benötigt. So arbeitet der modernisierte Hydraulikaufzug deutlich energieeffizienter. Auch entfällt die Geräuschbelastung durch Motorschütze.

Zudem hat die Ölviskosität keinen Einfluss mehr auf die Geschwindigkeit. Über eine Tuning-Funktion ermittelt die Software des ZAdyn4CA HY bereits während der Inbetriebnahme die Differenz zwischen Haft- und Gleitreibung und die zur Korrektur notwendige Offsetdrehzahl beim Anfahren und Anhalten. Aufwändige Justierarbeiten entfallen.