Digitalisierung und Vernetzung bieten völlig neue Möglichkeiten für die moderne Aufzughydraulik. Mit der permanenten Weiterentwicklung seiner Ventiltechnik verbunden mit Sensorik und Bus-Technologie will Bucher Hydraulics hier Vorreiter für innovative Lösungen sein.
Das intelligente iValve mit CANopen-Lift-Schnittstelle bildet die Grundlage für ein weitreichendes Entwicklungspotenzial von Hydraulikaufzügen, das bereits bei der zeit- und kostensparenden Installation und Inbetriebnahme genutzt werden kann. Zudem können Aufzughersteller dank Fernüberwachung und daraus resultierender Predictive Maintenance neue Wartungskonzepte entwickeln.
"Besser gleich anfangen, als auf die komplette, bevorstehende industrielle Revolution zu warten", so lautet die Devise hinsichtlich neuer Technologien bei Hydraulikaufzügen. Wenn das seit Jahrzehnten verlässliche System Aufzug nun auf zukünftige Anforderungen hin weiterentwickelt werden soll, geht dies am besten Step-by-Step. Nicht "Industrie 4.0" ist das vorrangige Ziel, sondern vielmehr die Arbeitserleichterungen, wie kürzere Inbetriebnahme und schneller Datenzugriff, die sich aus der Vernetzung und der Implementierung digitaler Techniken ergeben.
Verkürzte Fahrzeit und gesteigerte Energieeffizienz
Voraussetzung ist jedoch, dass die richtigen Basiskomponenten ausgewählt werden, mit denen alle Wege für spätere Anpassungen oder Erweiterungen offenstehen. "Als Spezialist und Vorreiter in der Entwicklung von Komponenten für Hydraulikaufzüge nutzt Bucher Hydraulics sowohl sein jahrzehntelanges Produkt-Know-how als auch die weitreichenden Brancheneinblicke, um Aufzugsherstellern wertvolle Potenziale zur Steigerung der Effizienz aufzuzeigen", erklärt das Unternehmen.
Basierend auf diesem Hintergrundwissen sei bereits zu Beginn der Entwicklung und Konstruktion des iValve hohen Wert auf Wirtschaftlichkeit und zukünftige Anwendungsmöglichkeiten gelegt worden. Das intelligente Ventil arbeitet mit einem spezifischen Lernalgorithmus, der grundlegende Einstellungen und aktuelle Fahrdaten miteinander verrechnet und optimiert.
Diese Eigenintelligenz sorgt dafür, dass die Kabine schneller startet und die Haltestelle direkt angefahren werden kann. Das verkürzt die Fahrzeit und steigert die Energieeffizienz.
Vielfältige Anzeigevarianten für schnellen Zugriff
Die integrierte Elektronik umfasst alle Parameter zur Einstellung von Geschwindigkeit, Beschleunigung und dergleichen. Diese Werte können Aufzugtechniker bislang anhand eines Handterminals lokal an der Aufzuganlage verändern. Das bedeutet jedoch, dass spezifische Handterminals nicht nur für Komponenten wie Antrieb, Aufzugsteuerung oder Türen vorhanden, sondern für Eingriffe vor Ort auch zur Stelle sein müssen, was wiederum Zusatzkosten verursacht.
Außerdem muss das Know-how zur Bedienung der Handterminals vorhanden sein. Aus diesem Grund geht Bucher Hydraulics jetzt einen wesentlichen Schritt weiter und nutzt nach eigenen Angaben als erster Hersteller für Aufzughydraulik die Schnittstelle CANopen-Lift als zukunftssichernde Anbindung des intelligenten Ventils an gängige Aufzugsteuerungen.
Das iValve kann mit der Aufzugsteuerung kommunizieren
Zusammen mit der Ventilfunktion iAccess sowie eingebauten Sensoren für Druck- und Temperaturmessungen kann das iValve nun auch per Busprotokoll unmittelbar mit der Aufzugsteuerung kommunizieren. Die schnelle Übertragung von Fahrkommandos sowie das Anzeigen von Betriebsdaten, Zustands- und Fehlermeldungen oder das Verändern der Ventilparameter an der Aufzugsteuerung sind damit möglich.
Diese Technik bietet gleich mehrere Vorzüge, erklärt Bucher Hydraulics: Während der Installation und Inbetriebnahme spart der reduzierte Verkabelungsaufwand Zeit und reduziert gleichzeitig mögliche Fehlerquellen. Darüber hinaus bietet ein Fehlerspeicher alle relevanten Informationen, die dabei helfen, fundierte Entscheidungen hinsichtlich der Störungsbehebung eines Aufzugs zu treffen.
Die Daten können je nach Aufzugsteuerung in unterschiedlicher Form angezeigt werden. Das Spektrum reicht vom 2-zeiligen Display über TFT-Display und Touch-Screen bis hin zur Smartphone-App via Bluetooth und wird permanent weiterentwickelt. Somit haben Anwender ohne zusätzlich notwendige Geräte kompromisslosen Einblick in das System und können anhand der vorhandenen Aufzugsteuerung schnell eingreifen.
Frühzeitige Planung spart Zeit & Kosten
Die Diagnosefunktionen, die über Bussysteme übertragen werden, sind die Basis für vorausschauende Instandhaltung bzw. bedarfsorientierte Wartung. Sie haben das Ziel, die Anlagenverfügbarkeit zu erhöhen. Die frühzeitige Planung der vorhersehbaren Maßnahmen soll Zeit, Wege und Kosten sparen, da sich potenzielle Fehler lange vor einem eventuellen Stillstand identifizieren lassen.
Kombiniert mit CANopen-Lift können Aufzughersteller die Ventiltechnik des iValve gemäß individuellen Anforderungen an den Hydraulikaufzug einsetzen und für zukünftige Kundenwünsche konfigurieren. In weiteren Schritten lassen sich Anlagen zunehmend vernetzen und digitalisieren und somit intelligenter machen. Das gilt natürlich auch für Modernisierungen hydraulischer Bestandsanlagen.
Angefangen von der Implementierung des intelligenten Ventils samt standardisierter Schnittstelle reicht das Spektrum bis hin zur vollständigen Vernetzung der Aufzugkomponenten via Internet, wobei die Daten per Fernzugriff auch auf einem zentralen Rechner in einem Kontrollraum überwacht und abgerufen werden können. Auf diese Art und Weise ist zum Beispiel bei öffentlichen Gebäuden mit hoher Frequentierung, wie Bahnhöfen oder Shoppingcentern, der schnelle Zugriff gewährleistet. Zur Absicherung gegen Cyber-Angriffe lassen sich die Internetverbindungen durch ausgewählte Zugriffsrechte individuell beschränken.
Tatsächlicher Reparaturbedarf rechtzeitig erkennbar
Im Zeitalter des "Internet of Things" sind Predictive-Maintenance-Lösungen die neue Kernkompetenz. Trotz unterschiedlicher Ausbaustufen dieser vorausschauenden Wartungslösungen ist die Zielsetzung immer dieselbe: Die Vermeidung von kostspieligen Stillständen, effektivere Einteilung von Wartungsressourcen und wirtschaftlichere Planung der Wartungsaktivitäten.
Die digitale Echtzeitüberwachung trägt dazu bei, dass Komponenten nicht mehr unnötig instandgesetzt oder ausgetauscht werden, nur weil es laut Intervall so vorgegeben ist. Stattdessen ist der tatsächliche Reparaturbedarf selbst ohne Vor-Ort-Termin durch permanenten Einblick rechtzeitig erkennbar, so dass bisher übliche Inspektionsfahrten entfallen und Einsatzpläne optimiert werden können.
Größere Vertriebsgebiete erforderlich
In Summe verändern Digitalisierung und Vernetzung somit nicht nur die Herstellung von Aufzügen, sondern auch deren Inbetriebnahme und den gesamten Serviceprozess, bei dem zuverlässige und lebensverlängernde Instandhaltungsmaßnahmen Schlüsselfaktoren sind.
Die erfolgreiche Behauptung der Marktposition bzw. ein angestrebtes Firmenwachstum erfordern schon heute größere Vertriebsgebiete von Aufzugherstellern und damit längere Anfahrtswege. Diese größeren Gebiete können durch die Integration neuer Technologien in das Geschäftsmodell deutlich besser betreut werden, da das Servicepersonal aufgrund der prompten Informationen effizienter eingesetzt werden kann.
Zur Erfüllung all dieser Herausforderungen und um frühzeitig den strategischen Aufwärtsknopf zum "Aufzug 4.0" zu drücken, soll das intelligente iValve von Bucher Hydraulics schon heute die notwendigen Voraussetzungen bieten.
bucherhydraulics.com
Hübschmann: Aufzüge mit Zukunftstechnologie
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