Aufzüge: Sicherheitsniveau verbessert
Gute Nachrichten: Der Anlagensicherheitsreport 2024 meldet ein verbessertes Sicherheitsniveau von Aufzügen. Auch die Zahl der tödlichen Unfälle mit Aufzügen ist in den vergangenen zehn Jahren auf niedrigem Niveau stabil geblieben, so die Recherche des LIFTjournals.
Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil der Aufzüge mit erheblichen und gefährlichen Mängeln zum zweiten Mal in Folge gesunken und erreicht mit 10,9 Prozent den niedrigsten Wert seit vielen Jahren, berichtet der TÜV-Verband im aktuellen Anlagensicherheitsreport, der jährlich erscheint.
Foto: © Anlagensicherheitsreporte TÜV-VerbandDie rückläufigen Zahlen sind vor allem vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass der Anlagenbestand jährlich um mehr als zwei Prozent wächst. Darauf hatte der VDMA-Fachverband Aufzüge und Fahrtreppen bereits im vergangenen Jahr in einer Pressemitteilung hingewiesen.
In der Pressemitteilung zitiert der TÜV-Verband auch Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Danach haben im Jahr 2022 bei Unfällen mit Aufzügen 679 Personen einen meldepflichtigen Arbeitsunfall erlitten (2021: 744), eine Person verunglückte tödlich (2021: 2). Die DGUV erfasst nur meldepflichtige Arbeitsunfälle, dazu können allerdings auch Arbeits- und Wegeunfälle von gesetzlich versicherten Arbeitnehmern an ihrer Arbeitsstelle/Aufzug gehören.
Zehn-Jahres-Trend
Das LIFTjournal hat die DGUV gebeten, einmal die Entwicklung der meldepflichtigen tödlichen Unfälle mit Aufzügen der vergangenen zehn Jahre zusammenzustellen. Als Arbeitsunfall gilt übrigens auch, wenn Beschäftigte während der Arbeit im oder am Aufzug verunglücken.
Foto: © DGUV, Referat StatistikDatei DGUV als PDF herunterladen Demnach hat es zwischen 2014 und 2023 im gesamten Bereich der Fördereinrichtungen (darunter etwa auch Gurtförderer, Hebebühnen und Krane) 94.198 meldepflichtige Unfälle, 2.818 neue Unfallrenten und 169 tödliche Unfälle gegeben. Auf die Lasten- und Personenaufzüge entfielen 7.831 meldepflichtige Unfälle, 190 neue Unfallrenten und 16 tödliche Unfälle. Bei den Fahrtreppen, Rolltreppen und Rollbändern waren es 2.757 meldepflichtige Unfälle, 31 neue Unfallrenten und keine tödlichen Unfälle.
Bei den meldepflichtigen Unfällen an allen Fördereinrichtungen im Jahr 2022 wurde als am schwersten verletztes Körperteil am häufigsten die Hand (41 Prozent) gemeldet. Es folgen Fuß, Fußknöchel (15 Prozent) und Kniegelenk, Unterschenkel (12 Prozent). Bei 8 der 17 Todesfälle wurde der Kopf als am schwersten verletztes Körperteil angegeben.
Der Anlagensicherheitsreport 2024: In den Anlagensicherheitsreport fließen die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen der Zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) ein. Daran mitgewirkt haben Dekra Automobil, Dekra Testing and Certification, GTÜ Anlagensicherheit, SGS-TÜV Saar, TÜV Austria Services, TÜV Nord Systems, TÜV Rheinland Industrie Service, TÜV Süd Chemie Service, TÜV Süd Industrie Service, TÜV Technische Überwachung Hessen und TÜV Thüringen e. V.
Der Anlagensicherheitsreport 2024 zum Download
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