Foto: © TÜV SÜD
Aktuelles | Dezember 2024
Erste "Benannte Stelle" für Maschinenverordnung
TÜV Süd ist als weltweit erste Benannte Stelle auf der europäischen NANDO-Website für die neue Maschinenverordnung anerkannt und gelistet.
August 2018
Der europäische Aufzugsmarkt umfasst 5,95 Millionen Aufzüge, 150.000 neue Aufzüge pro Jahr und 155.000 Menschen, die tagtäglich in diesem Bereich arbeiten. Es gibt einige Megatrends.
Diese Megatrends werden Einfluss auf den Aufzugsmarkt haben und in absehbarer Zukunft für Wachstum sorgen:
• Urbanisierung,
• alternde Bevölkerung,
• steigende Sicherheitsanforderungen,
• steigende Umweltanforderungen.
Die meisten dieser Trends werden einen erhöhten Bedarf an neuen Aufzügen und Modernisierungen nach sich ziehen. Dabei hat die alternde Bevölkerung gleich doppelte Auswirkungen auf den Markt. Zum einen besteht die Notwendigkeit, neue Konzepte auf den Markt zu bringen, um die Barrierefreiheit von Häusern ohne Aufzug zu gewährleisten.
Zum anderen wird die Branche vor eine große Herausforderung gestellt, wenn viele Techniker in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen. Deshalb wird es notwendig, dass sich neue Techniker zu Beginn ihrer Tätigkeit in dieser Branche mit vielen verschiedenen Aufzugtypen älterer und neuerer Marken auskennen müssen. Darüber hinaus unterliegt der Preis einer steigenden Nachfrage sowie dem Druck der Immobilieneigentümer, die Kosten für Aufzüge zu senken.
Die Antwort auf diese Herausforderung liegt in einer Verbesserung der Produktivität seitens der Installationsunternehmen. Analysen zufolge ist dies in erster Linie durch Zeitersparnis möglich. Wie kann dies erreicht werden? Hierzu gibt es zum Beispiel folgende Möglichkeiten:
• Verfügbarkeit von Informationen und Werkzeug vor Ort,
• Spezialisierung in jedem Bereich,
• Automatisierung von Informationsflüssen,
• proaktive Wartung zur Vermeidung unkontrollierter Stillstände.
Verfügbarkeit von Informationen und Werkzeug vor Ort: Die Personen, die am besten wissen, was zu tun ist, sind die Techniker vor Ort. Fast jeder von uns besitzt ein Smartphone und kann den Technikern sämtliche Informationen durchgeben, die für die Arbeit im Aufzugsschacht erforderlich sind. Wie mit der Google-Logik kann das erforderliche Material gefunden werden, indem man nach der Marke, der Artikelnummer, nach Messungen oder aber in so genannten Smart Guides sucht, um den Technikern vor Ort zu helfen.
Techniker verfügen über umfassendes technisches Wissen. Die Suche nach unbekanntem Material kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Deshalb lässt sich durch den Einsatz von Bildern und Experten, viel Zeit sparen, die dann wiederum für andere Dinge zur Verfügung steht.
Da er den gesamten Markt im Blick hat, kann ein Großhändler sicherstellen, dass das benötigte Material vorrätig ist. Darüber hinaus kann er dafür sorgen, dass die richtigen Ersatzteile gelagert werden und innerhalb von 24 Stunden lieferbar sind.
Automatisierung von Informationsflüssen: Es ist völlig unkompliziert, Dinge über das Internet zu kaufen. Dies ist eine Möglichkeit, standardisierte Informationen zu automatisieren. Nun wird auch der restliche Informationsfluss automatisiert: Auftragsbestätigung, Lieferzeit, Tracking-ID und schließlich auch die Rechnung werden mit dem Arbeitsauftrag verknüpft und der Freigabeprozess automatisiert.
Durch ungeplante Ausfälle wird naturgemäß immer mehr Zeit verloren gehen als durch geplante Serviceeinsätze. Genauso wie der Fahrer durch das Auto an den nächsten Servicetermin erinnert wird, können die Mechaniker die Kunden über die Lebensdauer verschiedener Verschleißteile informieren. Der häufigste Grund für Serviceeinsätze vor Ort sind die Aufzugtüren.
Eine Möglichkeit wäre, dem Kunden eine Art Servicepaket "Medium" für die Aufzugkabine und die Schachttür anzubieten, bei dem Hängerrollen, Gegenrollen, Verriegelungsrollen, Kontakte und Führungsschuhe ausgetauscht werden oder ein Servicepaket "Light" mit dem Austausch der Hängerrollen und Führungsschuhe angeboten werden. Indem die Teile im Voraus ausgetauscht werden, kann der Kunde seine Gesamtkosten sowie die Anzahl an Stillständen niedrig halten und das Installationsunternehmen den erforderlichen Arbeitsaufwand besser planen.
Die genannten Vorschläge ermöglichen eine Produktivitätsverbesserung hinsichtlich aller Funktionen eines Unternehmens. Selbst im Falle einer vorsichtigen Schätzung bei einer Produktivitätsverbesserung von fünf Prozent: Eine Umsatzsteigerung um fünf Prozent sowie eine Senkung der Personalkosten um fünf Prozent werden drastische Auswirkungen auf die Ergebnisse haben. Die Lösung liegt auf der Hand – versuchen Sie‘s doch einfach mal!
Daniel Nyman ist CEO bei Hissmekano
Kommentar schreiben