Digitalisierung – ein Thema für den Aufzugsbau
Der 4. Deutsche Aufzugstag konnte mit einer Rekordbeteiligung von über 100 Vertretern der Aufzugsbranche und von Aufzugs- und Komponentenherstellern aufwarten.
Auch führende Persönlichkeiten aus dem Kreis von Betreibern, Prüfinstitutionen und Mitwirkenden an Normung und Gesetzgebung folgten der Einladung des VDMA ins Hotel Kempinski nach Berlin.
Das Leitthema traf den Puls der Zeit. "Nennen Sie es Zufall oder auch nicht, aber wir begehen heute den Aufzugstag 4.0." sagte Herr Albert Schenk, Vorsitzender des VDMA Fachverbandes Aufzüge in seiner Eröffnungsrede. Und in der Tat: Es war der vierte deutsche Aufzugstag des VDMA und gleichzeitig war "Immobilienwirtschaft im digitalen Wandel" das Stichwort dieser Veranstaltung.
Vierte industrielle Revolution
"Industrie 4.0", definiert als die vierte industrielle Revolution, in deren Kern die Digitalisierung steht, war das Kernthema dieser Branchenveranstaltung. Die Aufzugsbranche ist hier bereits in verschiedenen Bereichen aktiv. Der Themenschwerpunkt lag bei der Adaption von "Industrie 4.0" auf den Gebäude- bzw. Aufzugssektor. Die Digitalisierung macht auch vor der Bauwirtschaft nicht Halt und es ist naheliegend anzunehmen, dass ohne digitale Daten bei größeren Projekten im Baugewerbe schon in wenigen Jahren nichts mehr gehen wird.
Insbesondere die öffentliche Hand kündigt an, mit dem Stufenplan 2020 zum Treiber der Digitalisierung in diesem Sektor zu werden. Auf dem Deutschen Aufzugstag wurden nun viele weitere Aspekte der Digitalisierung aufgezeigt mit dem Ziel, zu eruieren, wo uns diese Entwicklung in Bezug auf den Umgang mit dem Produkt "Aufzug" hinführen wird.
Beleuchtet wurde das Thema aus verschiedenen Perspektiven: Die Vorträge beschäftigten sich mit den Treibern dieser Entwicklung in der Baubranche, mit aktuellen Beispielen aus der Aufzugswelt und den Trends in der Immobilienwirtschaft.
BIM - Building Information Modeling
Der erste Vortrag von Dr. Jan Tulke behandelte BIM - Building Information Modeling – das zweifellos einen zentralen Baustein der Digitalisierung im Gebäudesektor darstellt. Wie die Digitalisierung im Servicegeschäft der Aufzugsbranche aussehen könnte, visualisierte Ingo Oppelt an einem praktischen Beispiel und zeigte hierbei auch allgemeine Trends im Aufzug-Servicebereich auf.
Prof. Dr. Volker Eichener betrachtete das Thema Digitalisierung aus der Perspektive des Bewohners bzw. Nutzers und stellte die Bedarfe, Produkte und Trends in der Immobilienwirtschaft dar. Smart Homes ist hier das Stichwort: wenn z.B. das Gebäude über An- und Abwesenheit seiner Bewohner informiert ist, kann es entsprechend die Heizung regeln, das Licht ein- bzw. ausschalten oder bei Bedarf auch schon mal den Aufzug anfordern.
Die Teilnehmer ließen sich von den Vorträgen inspirieren, stellten Fragen und diskutierten ihre Sichtweise zu den Themen anschließend beim Abendessen und an der Bar. "Es geht heute nicht darum Lösungen zu finden. Es geht darum zu lernen, was in Zukunft möglich sein könnte.", so Sascha Schmel, Geschäftsführer des VDMA FV Aufzüge und Fahrtreppen. Im Hinblick auf den außerordentlichen Erfolg der Veranstaltung darf man sich auf den 5. Deutschen Aufzugstag des VDMA in zwei Jahren freuen.
Von Odo Hake, Sprecher Komitee Kommunikation im VDMA
auf.vdma.org
Kommentar schreiben