Betreiber und Aufzugbauer können davon profitieren, wenn sie auf standardisierte Komponenten zurückgreifen können. CANopen Lift macht das möglich.
Wenn Sie bei Ihrem Fahrzeug eine Abgasuntersuchung machen lassen, kann das jede Werkstatt für jedes Fahrzeug erledigen. Warum? Weil es einen Standard-Befehlssatz gibt, den jedes Auto und jedes Abgastestgerät verstehen.
Dies macht es für die Hersteller von Fahrzeugen und Testgeräten einfach. Heißt das, dass jede Werkstatt alle spezifischen Fahrzeugsignale auslesen kann? Nein! Ein "offenes" Protokoll bedeutet nicht gleichzeitig, dass jeder alles auf dem "CAN Bus" (Controller Area Network) lesen und auch verstehen kann! Gerade, wenn es um Sicherheitstechnik geht, sollte nicht alles für jedermann zugänglich und damit auch (unfreiwillig) manipulierbar sein.
Sie fragen sich, was das nun mit CANopen zu tun hat und was das eigentlich ist?
CANopen ist ein standardisierter Befehlssatz, mit dem sich Komponenten des Aufzugs auf dem CAN Bus austauschen können. Es ermöglicht eine saubere Integration von Komponenten. Unabhängig von dem Türfabrikat, sendet die Steuerung standardisierte Türsignale oder kann einen standardisierten Rufknopf einlesen. Ihre Anwendung wird flexibler bei der Auswahl der Komponenten, Sie können so spezifischer auf die Bedürfnisse des Betreibers eingehen.
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Damit ergeben sich folgende Vorteile: - Komponenten, die das Gütesigel der CiA (CAN in Automation) tragen – einem Verein, der sich um die Standardisierung u.a. von CANopen kümmert – und zertifiziert sind, können störungsfrei und einfach in Ihr CAN Bus System integriert werden. - Durch CANopen haben Sie standardisierte Tools und Datenblätter, so erfahren Sie alles über CAN Bus, können die Teilnehmer einfach identifizieren und die Parameter einstellen. - Mit nur einem einzigen Tool können Sie Ihre Aufzugskomponenten bedienen und benötigen nicht für jede Komponente eine eigene Software für die Inbetriebnahme.
Ein wichtiger Aspekt: Im CANopen ist der minimale Befehlssatz zwischen den Teilnehmern zertifiziert. Es ist also möglich, dass ein komponentenspezifischer Befehlssatz existiert, der – vor allem bei komplexen Komponenten – den Austausch nicht immer als plug-and-play ermöglicht, dafür aber auch zielgerichtet einen Mehrwert liefert. Dann sprechen die Komponenten neben dem minimalen Befehlssatz eben auch einen "Dialekt".
Dies ist durchaus sinnvoll und gewollt, da die Komponenten ja auch unterschiedliche Eigenschaften und Funktionen beinhalten, die man dann bei einem Austausch gegen eine andere Komponente nicht mehr zur Verfügung hätte. Daher ist es vor allem bei der Modernisierung wichtig, vorab im Detail zu prüfen, welche Sonderfunktionen die Komponente hat, die getauscht werden soll.
Aber was bringt es an Mehrwert und was spart man sich an Kosten?
Bei dem Einsatz von CANopen kann man aufgrund des offenen Protokolls und der damit flexiblen Gestaltung von Wartungsverträgen sicher mehr Kosten sparen, als wenn man sich ein "geschlossenes Aufzugssystem" zulegt. Das kann vielleicht von vielen Anbietern gewartet werden – doch spätestens beim Tausch von spezifischen Komponenten, die nur ein Hersteller zur Verfügung stellt, wird es dann sehr schnell sehr teuer.
Auch um das Thema Cloud kommt man heute kaum mehr herum. Hier bietet CANopen in einem ersten Schritt eine einheitliche Ampellösung. Das heisst, dass eine Komponente signalisieren kann: "Mir geht es gut – grün", "Ich benötige einen Service – gelb" oder "Ich bin ausgefallen – rot". Diese Information kann bereits standardisiert von den CANopen Komponenten abgerufen werden.
Allein diese Information ist schon ein großer, wichtiger Schritt in Richtung präventive Wartung, erhöhte Verfügbarkeit und schneller Service. Denn wenn ich bereits weiß, welche Komponente eine Störung signalisiert hat, habe ich die passenden Ersatzteile im Fahrzeug und weiß bereits, wonach ich als erstes schauen sollte, wenn der Serviceeinsatz beginnt.
Wie sicher ist das CAN Bussystem?
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Cyber-Security. Da sollte man zwei Sachen bedenken. Per se ist eine Aufzugsanlage ein geschlossenes System, das nur gehackt werden kann, wenn sich jemand vor Ort Zugriff auf die Datenleitungen verschafft und mit einem entsprechenden Tool an diesen Leitungen sein Unwesen treibt. Das CAN Bussystem ist damit also genauso sicher wie eine Verdrahtung mit Einzeldrähten – die kann ich vor Ort auch "hacken" und andere (falsche) Signale vorgaukeln.
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Allerdings kommen immer häufiger Schnittstellen zum Einsatz, die die Aufzugsanlage an das Internet anbinden (meistens über die Steuerung). An dieser Stelle ist dann sehr wohl darauf zu achten, dass gängige Sicherheitssysteme verwendet werden, damit nicht über das Internet eine Aufzugsanlage gehackt werden kann.
CANopen bietet also wichtige Vorteile: Flexibilität, Zukunftssicherheit und genügend Experten, die weiterhelfen können.
Von Dr. Stephan Rohr Der Autor ist Leiter der Marketing-Gruppe von CANopen Lift. Im Hauptberuf ist er Technischer Geschäftsführer der Elgo Batscale AG.
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