Hochgeschwindigkeits-Türsystem für schnelle Aufzüge

Schnelle Aufzüge benötigen ein schnelles Türsystem. Dafür hat Meiller jetzt das Hochgeschwindigkeits-Türsystem Sprint 4.0i weiterentwickelt.

Von Florian Runck

Die Urbanisierung schreitet voran. So werden nicht nur gewerblich genutzte Gebäude wie Bürotürme immer höher, sondern auch öffentliche Gebäude und Wohnhäuser. Insbesondere in Spitzenzeiten nimmt dadurch die Masse der zu transportierenden Benutzerströme stetig zu und es werden Aufzugsanlagen mit höheren Nenngeschwindigkeiten (> 4 m/s) benötigt.

Förderleistungsberechnungen sind zu einem zentralen Bestandteil der Aufzugsplanung geworden. Bei näherer Betrachtung wird schnell klar, dass nicht nur die Fahrgeschwindigkeit der Aufzüge selbst für die maximale Förderleistung verantwortlich ist. Auch die Aufzugstüren und deren Geschwindigkeit spielen eine entscheidende Rolle.

Türsystem "Sprint 4.0i" entwickelt

Der Münchner Komponentenhersteller Meiller Aufzugtüren hat auf diese Mobilitätsanforderungen reagiert und für schnell-laufende Aufzüge in Hochhäusern das Türsystem "Sprint 4.0i" entwickelt.

Als Schlüssel zum Erreichen der hohen Türgeschwindigkeit von bis zu 1 m/s in Öffnungsrichtung sowie für den Laufkomfort und die Zuverlässigkeit wurde bei Meiller auf den Einsatz spezieller Komponenten und Baugruppen gesetzt:
• Die großen Laufrollen mit Ø 90 mm und Gegendruckrollen mit Ø 35 mm sorgen für eine ruhige Laufeigenschaft und eine lange Lebensdauer.
• Das Doppel-Mitnehmersystem Typ TM1 – DV mit vergrößerter Durchfahrtsluft zum Ausgleich von ungünstigen Fehlstellungen von bis zu +/- 6 mm soll für eine störungsfreie Durchfahrt der Fahrkorbtür durch die Haltestellen mit Geschwindigkeiten über 4,0 m/s sorgen.
• Die doppelwandig-geschweißte Türblatt-Ausführung mit zusätzlicher Mineralwollfüllung sorgt für geringe Geräuschemission und einen äußerst stabilen Lauf über den kompletten Türzyklus.
• Das "intelligente" Tür-Antriebssystem Meiller MiDrive gewährleistet bei der Inbetriebnahme mit der Meiller-App und dem QR-Code, dass die Türen automatisch mit dem entsprechend angepassten Sprint Fahrprofil eingelernt werden. So kann beispielsweise bei einer zentral öffnenden, zweiflügeligen Tür mit TB 1.100 mm und TH 2.300 mm eine Öffnungszeit von unter 1,3 s "vom Start weg" erreicht werden.

Brandzulassung nach EN 81-58 E120

Die Sprint 4.0i Schachttür erfüllt die Vorgaben der EN 81-20-50 und hat ebenfalls die Brandzulassung nach EN 81-58 E120. Darüber hinaus wurde die Schachttür einem Differenzdrucktest (Blower Door Test) unterzogen. Denn Faktoren wie hohe Geschwindigkeiten und Luftströmungen spielen bei der Planung und Auslegung von Hochhausaufzügen ebenfalls eine immens große Rolle und müssen unter Kontrolle gebracht werden.

Der Komponente Tür wird dabei oft eine Schlüsselrolle zugeschrieben, da sie direkten Einfluss auf die Gesamtleistung, den Komfort und die Personensicherheit hat. Undichtigkeit an den Lifttüren mit direkter Wechselwirkung zu den jeweiligen Geschossen gilt als eine der zentralen Einflussgrößen.

Das Sprint 4.0i Türsystem bietet jetzt zusätzlich:
• Schachttür mit erhöhter Anforderung an die Luftdichtigkeit nach Differenzdrucktest
• Optimierung zur Vermeidung von Pfeifgeräuschen und "Kamineffekt" im Schacht
• Ziel-Leckrate max. 150m³/h bei einem Druckunterschied von +/- 100 Pascal wird erfüllt
• Einsatz bis Türhöhe (licht) 2.600 mm in Ausführung zweiteilig zentralöffnend (S-2-Z) 

Der Autor ist Produktmanager der Meiller Aufzugtüren GmbH.

Weitere Informationen: meiller-aufzugtueren.de