Mit einer Personen-Notsignal-Anlage (kurz: PNA) kann der Alleinarbeiter einen Notruf durch einen einfachen Tastendruck absetzen.

Mit einer Personen-Notsignal-Anlage (kurz: PNA) kann der Alleinarbeiter einen Notruf durch einen einfachen Tastendruck absetzen. (Foto: © Bosch Service Solutions)

Risiko: Allein an Aufzugsanlagen arbeiten

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Arbeiten an Aufzugsanlagen wie Montagen, Instandhaltungen oder Entstörungen sind mit Risiken verbunden – dazu gehören Einschluss, elektrischer Stromschlag, Brand- und Explosionsgefährdung sowie der Absturz.

Oft wird dort allein gearbeitet, sodass bei einem Unfall keine Hilfe angefordert werden kann, wenn der Betroffene dazu selbst nicht mehr in der Lage ist. Die Sicherheit am Arbeitsplatz regelt in Deutschland das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Es fordert den Arbeitgeber in §9 ArbSchG auf, die Gefährdung an Arbeitsplätzen zu prüfen und eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen. Er muss sicherstellen, dass dem Arbeitnehmer bei einem Unfall Erste Hilfe geleistet werden kann.

Nach der Information Nr. 209-053 der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) liegt Alleinarbeit vor, wenn die Arbeit ohne Ruf- und Sichtverbindung zu anderen Personen durchgeführt wird. Arbeiten an Aufzügen dürfen nur von fachkundigen Personen durchgeführt werden.

"Gegen die Gefährdungen müssen entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden, um danach das verbleibende Risiko zu bewerten. Überschreitet es die geltende Grenze, müssen weitere technische oder organisatorische Maßnahmen getroffen werden, damit Erste Hilfe sichergestellt werden kann", erklärt Udo Niggemeier, Arbeitsschutzexperte und -berater.

Persönliche Schutzbekleidung senkt das Risiko

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Arbeitgeber können ihren Arbeitnehmern persönliche Schutzbekleidung zur Verfügung stellen, wie z. B. einen adäquaten Kopfschutz, Fußschutz, Schutzhandschuhe oder etwa Auffanggurte gegen den Absturz. Diese Lösungen senken zwar das Gefahrenrisiko, doch im Notfall tragen sie nicht zur schnellen Hilfe bei.

"Eine organisatorische Maßnahme kann das An- und Abmelden bei einer im Notfall-Hilfe einleitenden Stelle sein. Diese handelt jedoch erst beim Ausbleiben des Ab- und Anmeldens, was auch zu spät sein kann", erläutert Niggemeier.

Aktuelle Position übermitteln

Mit einer Personen-Notsignal-Anlage (kurz: PNA) kann der Alleinarbeiter dagegen einen Notruf durch einen einfachen Tastendruck absetzen – wenn er noch dazu in der Lage ist. Falls er dazu nicht mehr fähig ist, meldet sich eine PNA nach einer längeren Bewegungslosigkeit oder wenn sich die Person eine bestimmte Zeit lang nicht mehr in aufrechter Position befindet von selbst, erklärt der Arbeitsschutzexperte: "Außerdem kann sie die aktuelle oder zuletzt ermittelte Position des Verunfallten mit dem Notruf übermitteln."

Noch sind PNAs bei Aufzugmonteuren nicht weit verbreitet. Ursachen liegen u.a. darin, dass Arbeitnehmer kein weiteres Gerät mit sich führen möchten, sie Bedenken wegen des Datenschutzes haben und in vielen Aufzugsschächten schlechter Mobilfunkempfang herrscht. "Gerade die Angst vor möglichen Kontrollen durch den Arbeitgeber schreckt Arbeitnehmer vor dem Einsatz von PNAs ab" – so die Erfahrung von Niggemeier.

App-basierte Lösung

Diese Bedenken lassen sich nach Ansicht von Julia Pusch, Produktmanagerin bei Bosch Service Solutions einfach aus dem Weg räumen: Mit Guard-Me biete Bosch Service Solutions eine App-basierte Lösung zur Absicherung von Alleinarbeitsplätzen. Sie besteht aus der App, einem Android-Spezial-Smartphone mit BG-konformem Notruftaster sowie dem Leitstellenservice an. "Diese Lösung ist nach der DIN VDE V 0825-11 zertifiziert und erfüllt so die hohen Sicherheitsstandards", so Pusch. Außerdem könne das Gerät das bisherige Berufshandy ersetzen, da es wie ein reguläres Smartphone genutzt werden kann.

Datenschutz-Bedenken müsse man nicht haben: "Bei der Ortung wird lediglich die Position der letzten 24 Stunden übertragen. Die Daten werden anschließend automatisch gelöscht, wenn sie nicht im Zusammenhang mit einem Alarm stehen. Der Arbeitgeber bekommt keinen Zugriff auf das Trackingsystem, da wir eine unabhängige Leitstelle sind."

Eine größere Herausforderung stelle die Verfügbarkeit des Mobilfunknetzes in Gebäuden – vor allem im Aufzugsschacht – dar, erklärt die Produktmanagerin: "Hier bieten die Smartphone-basierten Lösungen wie Guard-Me einen weiteren Vorteil, weil vorhandenes WLAN für die Übertragung von Notrufen und Daten genutzt werden kann."

Weitere Informationen: asib-niggemeier.de
boschservicesolutions.com

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