Bewohner des 30-stöckigen Hamilton Scotts können ihre Autos auf der jeweiligen Etage direkt vor ihren Appartements parken. (Quelle: Wöhr)

Bewohner des 30-stöckigen Hamilton Scotts können ihre Autos auf der jeweiligen Etage direkt vor ihren Appartements parken. (Quelle: Wöhr)

Parkplatz in luftiger Höhe

null

Die Hamilton Scotts Apartments sind eine der besten Wohnadressen, die der Stadtstaat Singapur zu bieten hat. Die 30-stöckige Wohnanlage bietet ein ganz besonderes Feature.

Bewohner können ihre Luxus-Fahrzeuge direkt vor ihrem Apartment parken. Möglich wird dies durch ein vollautomatisches Parksystem von Wöhr, bei dem Zahnriemen von ContiTech als Tragmittel zum Einsatz kommen.

Exklusive Lösung

Wer in Singapur Geld hat, zeigt es auch. Luxuriöse Autos und exklusive Wohnungen dürfen da nicht fehlen. Für die Bewohner der Hamilton Scotts Apartments liegt beides dicht beieinander: Sie parken nicht vor der Haustür oder in einer Tiefgarage, sondern nehmen ihren fahrbaren Untersatz gleich mit auf die Etage. Durch eine große Glasscheibe können sie ihre Fahrzeuge so vom Sofa aus in der "Skygarage" bewundern – und gleichzeitig ihren Blick über die asiatische Metropole schweifen lassen.

Während die Bewohner ihre Apartments über einen Personenaufzug erreichen, nimmt das Parksystem ihre Autos an einem Zugangspunkt im Erdgeschoss entgegen, um sie vor der jeweiligen Wohnung abzustellen. Diese Lösung ist nicht nur exklusiv, sie bietet auch ein Höchstmaß an Raumeffizienz: "Während etwa eine Tiefgarage zwangsläufig raumintensive Rampen und Fahrgassen erfordert, nutzt das Parksystem die vorhandene Fläche wie ein Hochregal", sagt Entwicklungsleiter Andreas Zangerle von Wöhr.

Standardriemen in Überlänge

HandwerkDie Riemen, die die Fahrzeuge bis zu 113 Metern in die Höhe tragen, kommen von ContiTech. "Bei sehr großen Hubhöhen sind Zahnriemen das Tragmittel unserer Wahl", sagt Zangerle. Erstmals wurden sie 2006 für die Parksysteme in zwei 50 Meter hohen Türmen in Mumbai eingesetzt.

2.000 Meter des Zahnriemens Conti Synchrodrive hat Wöhr für das Projekt in Singapur geordert, in Einzellängen von rund 125 Metern. "Eigentlich ein Standardriemen", sagt Thomas Winkler von der Anwendungstechnik der ContiTech Power Transmission Group. "Aber in solchen Längen wurde er noch nie verbaut." Denn normalerweise wird der Riemen bei industriellen Hebesystemen eingesetzt, wo Höhenunterschiede zwischen 10 und 30 Meter überbrückt werden müssen.

Große Gewichte kein Problem

Conti Synchrodrive sind Zahnriemen sind Antriebselemente aus hochbeanspruchbarem Polyurethan-Elastomer mit Stahlcordzugträgern. Sie werden nach einem speziell entwickelten Produktionsverfahren mit hoher Präzision in endlicher Länge gefertigt und in endlicher Ausführung oder auch endlos verschweißt eingesetzt.

In allen Fällen übertragen sie Drehbewegungen winkelgenau und gleichförmig. Sie ermöglichen wirtschaftliche Antriebslösungen auch bei schwierigen Bedingungen. Ihre Eigenschaften ergeben funktionsgerechte Antriebslösungen mit großer Betriebssicherheit und Wartungsfreiheit.

Große Gewichte stellen für den Conti Synchrodrive kein Problem dar – er ist mit Stahlcord versehen, dem stärksten Zugträger, den ContiTech im Programm hat. Auch verfügt der Riemen über weitere, für das Projekt wichtige Eigenschaften: Ein geräuschminderndes Abdeckgewebe etwa macht ihn antistatisch. "Das schont die Steuerungselektronik und kann so Störungen im Aufzugbetrieb verhindern", erklärt Winkler. Zudem wurde der Zugträger dahingehend optimiert, dass er dehnungsärmer ist und ein besseres Setzverhalten aufweist – wichtig bei der in Singapur benötigten Länge.

Reibungsloses Ein- und Ausparken

contitech synchrodriveDie Autos werden auf Parkpaletten transportiert. "Das Schnellwechselsystem erlaubt dabei einen sehr zügigen Zugriff, so dass das Ein- und Ausparken reibungslos und ohne großen Zeitaufwand von statten geht", erklärt Zangerle. Bis zu zehn Tonnen Gewicht befördert der Pkw-Aufzug mit 2,8 m/s nach oben. Der Hubschlitten misst rund 6 mal 6 Meter, getragen wird er von jeweils zwei Zahnriemen an jedem Eckpunkt.

"Natürlich wäre ein Seil- oder Kettentrieb für den Aufzug zunächst einmal billiger gewesen", sagt Winkler. Aber nur in der Anschaffung. Denn aufgrund der beim Riemen wegfallenden Wartungsarbeiten – zum Beispiel ist eine Schmierung überflüssig – und seiner längeren Lebensdauer ist er unterm Strich die weitaus günstigere Lösung. Auch die Geräuschentwicklung hält sich in engen Grenzen, weshalb die Ruhe der Hausbewohner nicht gestört wird. Und die Verzahnung des Riemens verhindert Schlupf, so dass der Aufzug auch ohne aufwändige Positionskontrolle immer genau dort zum Halten kommt, wo er soll.

ContiTech und Wöhr arbeiten schon lange erfolgreich zusammen. "Aber das war bisher unser spektakulärstes Projekt", sagt Winkler. Wöhr ist einer der führenden Hersteller von Autoparksystemen in Europa. Seit mehr als 50 Jahren – als die Zahl der Autos rapide zu wachsen begann – konstruiert und installiert das Unternehmen Parksysteme. Wöhr bietet dabei die umfassendste Produktpalette weltweit an.

www.contitech.de
www.woehr.de

Das könnte Sie auch interessieren: